was bleibt
Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus
-Adson von Melk
Was bleibt am Ende? Und was jemals wirklich da?
Adson von Melk und sein Meister William von Baskerville untersuchen in einer mittelalterlichen Abtei eine Reihe von schrecklichen Ereignissen. Die beiden Mönche suchen nach einer Erklärung, die die Morde und Selbstmorde, die Folter und Geständnisse zu einem Gesamtbild zusammenbringen. Keine der aufgestelleten Hypothesen hält dem prüfenden Blick der Zeit stand.
Am Ende des Berichts, als die Abtei abgebannt und die Wege zu der vermeintlichen Wahrheit in den Flammen der Bibliothek aufgelodert sind, bleibt lediglich eine ernüchternde Erkenntnis.
Den einen Mittelpunkt, den Zusammenhang der Verbrechen, das verbindende Element, das Zentrum, die absolute Erklärung … gab es nicht. Die Ereignisse, sind wenn überhaupt nur lose verbunden. Die Rose, als das Symbol der Symbole, der Mittelpunkt, bleibt unendeckt. Nulla rosa est.
Adson, dem einst jungen, mutig-naiven Novizen, bleibt kurz vor seinem Tod nur festzuhalten: Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus. (Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen.)
Was bleibt? Und was war wirklich da?
Die alte Frage bleibt auch hier unbeantwortet. Gibt es Allgemeines wirklich, oder sind die allgemeinen Begriffe lediglich menschliche Konstruktionen?
Wie auch immer, am Ende bleiben nur die Namen.